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Klimaschutz und Umwelt

Neue Steuergesetze und naturnahe Gärten fördern den Klimaschutz - Haus & Grund Singen lud ein zur Informationsveranstaltung

Klimaschutz und Umwelt – der Haus und Grundeigentümerverein Singen/Hegau hat in seiner ersten Informationsveranstaltung des Jahres diese aktuellen Themen von zwei ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet: Zum einen zu den vielfältigen Abschreibungsmöglichkeiten des neuen Steuerrechts für klimafreundliche Sanierungen, zum anderen zu den Möglichkeiten den eigenen Garten in ein Naturparadies zu verwandeln.

Singen/Hegau. Im eher „trockenen“ Teil des Abends, der sich aber direkt auf die persönlichen Finanzen auswirkt, referierte der Vorsitzende des Haus- und Grundeigentümervereins Bernhard Hertrich über das neue Steuergesetz, das Maßnahmen an Gebäuden zur Energieeinsparung fördert. „Nutzen Sie die steuerlichen Möglichkeiten“, warb Hertrich für die Maßnahmen. „Sie profitieren steuerlich, Ihre Immobilie durch Werterhalt und Sie tun Gutes fürs Klima“, so der Fachanwalt für Steuerrecht. Das Gesetz wurde erst am 16. Dezember verabschiedet. „Entsprechend sind noch viele Fragen und Auslegungen offen“, machte Hertrich klar.

„Informieren Sie sich aber vor jeder geplanten Maßnahme bei Haus & Grund, damit das Antragsprozedere auch stimmt und Sie am Ende auch die Förderung erhalten“ appellierte Geschäftsführer und Rechtsanwalt Florian Zimmermann an die Zuhörer. „Individuell sinnvolle Sanierungsmaßnahmen brauchen immer eine gute Beratung und Begleitung.“

Wer seine Immobilie vermietet habe, habe es steuerrechtlich einfach. Die Erhaltungskosten könne der Vermieter sofort oder verteilt über fünf Jahre als Werbungskosten steuerlich geltend machen. Das neue Gesetz schafft nun aber auch den selbstnutzenden Eigentümern Vorteile – sowohl in Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhäusern als auch in Eigentumswohnungen.

Förderungsrahmen von 200.000 Euro

Die Förderung ist auf eine oder auch mehrere energetische Maßnahmen in Gesamthöhe von maximal 200.000 Euro beschränkt. Dazu zählen auch die Kosten für die erforderliche Bescheinigung des Fachhandwerkers bzw. auch die Kosten für die energetische Beratung oder planerische Begleitung.

Der Höchstbetrag kann nur einmalig geltend gemacht werden. Und Voraussetzungen sind: Das Gebäude muss älter als 10 Jahre sein. Es muss außerdem eine Rechnung in deutscher Sprache vorliegen, die die Maßnahmen, das Fachunternehmen und die Adresse der Immobilie aufweist. Im Jahr der Maßnahme mindert sich die Steuerschuld um 7 Prozent, ebenso noch einmal im Folgejahr. Im dritten Jahr wird eine Förderung von 6 Prozent eingeräumt.

Die Möglichkeiten der Maßnahmen sind vielfältig und gehen in alle Bereiche der Erneuerung und Dämmung von Wänden, Fenstern, Türen, Heizungen, Elektro, Dächern oder auch Geschossdecken. Eine genaue Auflistung stellt der Haus- und Grundeigentümerverein zur Verfügung unter www.haus-und-grund-singen.de.

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Naturnahe Gärten zugunsten der Tierwelt

Dem Klima und der Umwelt hilft es auch den Garten naturnah anzulegen mit vielen Blühpflanzen und heimatlichen Büschen und Bäumen. Michael Bauer vom BUND Höri appellierte in seinem Vortrag „Naturgarten – Artenvielfalt“, Abschied von exotischen Pflanzen und Nadelbäumen zu nehmen, die kein einiges Insekt beherbergen könnten und so schleichend aber kontinuierlich auch den Vogelbestand reduzieren würden. „In den letzten 30 Jahren sind 75 Prozent der Insekten verschwunden“, so Bauer, „und da 60 Prozent der Vögel die Insekten als Nahrung brauchen, hat allein der Bodenseeraum in diesen 30 Jahren 120.000 Brutpaare verloren.“ Dramatische Zahlen, die aber nicht so offensichtlich bemerkt würden, da es sich um einen langsamen Rückgang handele.

Maßnahmen wie Hecken aus heimischen Büschen, eine Ecke mit Blumenwiese, die nur zweimal im Jahr gemäht werde, ein bisschen Totholz am Rand, der Verzicht auf Pestizide und Mineraldünger und Monokulturen im Garten sieht Bauer als wesentlich und leicht umsetzbar an. „Lassen Sie Ihren Garten ruhig etwas unordentlicher. Tiere und Pflanzen werden es Ihnen danken“, so Bauer und macht darauf aufmerksam, dass ein wild blühender Garten auch CO2 aufnimmt. Er bot auch die Beratung des BUND bei neuer Gartengestaltung an.

Viele Fragen am Ende der Veranstaltung zeigten das hohe Interesse an den Informationen zu Steuer Garten. Beide Vorträge und Kontakte sind auch auf der Website von Haus und Grund Singen zu finden.

Bildunterschrift:
Im Rahmen der Informationsveranstaltung stellte der Vorsitzende Bernhard Hertrich Sven Lindemann vor. Er übernimmt als neuer Gutachter das Angebot der Immobilienbewertung für die Vereinsmitglieder. Li.ndemann ist Diplomingenieur für Vermessungswesen und diplomierter Sachverständiger für Immobilienbewertung. Im Bild von links Sven Lindemann, Michael Bauer und Dr. Candida ten Brink, beide vom BUND Höri, und Bernhard Hertrich.

Vorträge zum Download

Umsetzung des Klimaschutzprogramm 2...

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Garten als zusätzlicher Lebensraum

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